12.05.2013 / www.merkur.de / mg

Altenstadt – Fallschirmspringen ist für ihn wie eine Sucht. Mittlerweile hat Dieter Dankesreiter aus Schwabsoien seinen 16 000. Sprung absolviert. Ein einmaliger Rekord in Deutschland.

„Bisher bin ich immer heil heruntergekommen“, freut sich der 47-jährige Berufssoldat an der Luftlande- und Lufttransportschule Altenstadt. Schon 16 000 Mal hieß es für ihn „Glück ab“ – und immer ist alles gut gegangen. Die Sprunggelenke sind noch unversehrt. So kann es für Dankesreiter weitergehen. In seinem Sprungbuch wird jeder Absprung genau festgehalten, und es ist noch Platz für weitere Eintragungen.

Der 47-jährige Stabsfeldwebel, der aus dem Bayerischen Wald stammt und mit seiner Familie (Frau und vier Kinder) in Schwabsoien wohnt, kann in seiner langjährigen Karriere große Erfolge vorweisen. Seinen Lehrgang zum Erwerb des Fallschirmspringerabzeichens absolvierte er bereits im April 1986. „Mit 22 Jahren bin ich zum ersten Mal gesprungen – mit einen Rundkappenschirm aus 460 Meter Höhe“, erinnert sich Dankesreiter noch gut. Dann folgte eine Sprungserie, die ihresgleichen sucht.

Sich vom Himmel fallen zu lassen, das löst auch bei einem so erfahrenen Springer wie Dankesreiter immer noch einen „Adrenalin-Kick“ aus. Auch wenn er schon so viele Sprünge hinter sich hat, zur Routine ist der Fallschirmsport für ihn nicht geworden. Das darf er auch nicht, „denn dann wird man leichtsinnig“, glaubt der 47-jährige Berufssoldat, der mittlerweile auch schon 3000 Tandem-Sprünge absolviert hat – davon 175 mit Geni Markert aus Schwabsoien, die mit über 80 Jahren diesen Adrenalin-Kick immer noch genießt.

Von 1986 bis 1989 war Dieter Dankesreiter als Sprungausbilder in der II. Inspektion der Luftlande- und Lufttransportschule eingesetzt, von 1989 bis 2009 als Sportsoldat und Angehöriger der Sportfördergruppe „Fallschirmspringen“. In dieser Zeit erwarb er unter anderem die Titel des Weltmeisters und Europameisters. Zudem wurde er mehrfacher Deutscher Meister in den klassischen Disziplinen des Fallschirmspringens. Seit 2009 ist er Leiter der Fallschirminstandsetzung an der Luftlande- und Lufttransportschule.

„Durch seine hohe Leistungsbereitschaft ist er rund um das militärische und zivile Fallschirmspringen sehr erfolgreich“, bestätigt Hauptmann Hartmut Rustler von der LL/LTS dem Rekordspringer. Neben den sportlichen Erfolgen habe Dankesreiter durch eine Vielzahl an Ausbildungen und Lehrgängen zahlreiche zusätzliche Qualifikationen erworben, wie beispielsweise „militärischer und ziviler Tandemmaster“, Sprunglehrer sowie Fallschirmwart/Fallschirminstandsetzer.

Durch seine „leidenschaftliche Hingabe“ lasse Dankesreiter keine Gelegenheit aus, Fallschirmsprünge zu absolvieren, heißt es in einer Pressemitteilung der Kaserne. Gerade als militärischer Fallschirmjäger sei er körperlich in Höchstform und damit weltweit einsatzbereit geblieben.

Zum 16 000. Sprung, der bei herrlichstem Wetter stattfand, gratulierten auch Major Stephan Böker (Leiter des Bereichs „Unterstützung der Luftlande- und Lufttransportschule“ und zugleich Kasernenkommandant der Franz-Josef-Strauß-Kaserne) sowie Hauptmann Daniel Welter (Leiter Fallschirmgerätezug) und das Personal der Fallschirminstandsetzung.

Sind 20 000 Absprünge jetzt das nächste Ziel? „Darauf will ich mich nicht festlegen“, sagt Dankesreiter. Er nimmt’s, wie es kommt. In Deutschland holt ihn jedenfalls keiner so schnell ein. Dass es in Amerika und Russland Fallschirmspringer gibt, die bereits weit über 20 000 Absprünge vorweisen können, davon lässt sich Dankesreiter nicht aus der Ruhe bringen. Hauptsache für ihn gilt auch in Zukunft „Glück ab“.